Chapter 2.1 (Lukion A-saksa (SAA3))

Spielen, schreiben, spazieren, schlafen – wiederholen

Was ist Kultur?

A. Was ist Kultur?

1. Schaue dir das Video an und sammle, was die Passanten für Kultur halten.

2. Sprich mit deinem Partner / deiner Partnerin: Was versteht ihr unter „Kultur“?

Spielen, schreiben, spazieren, schlafen – wiederholen

Frank Grunow läuft jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit an einem Zeitungskiosk vorbei. Dieses Mal sticht ihm ein bekanntes Gesicht auf der neuesten Ausgabe von SPIELFILM HEUTE ins Auge. Ist es wirklich sein alter Kumpel Christoph? Diese Zeitschrift muss er sich unbedingt besorgen.

– Guten Tag!

– Guten Tag! Was darf's sein?

– Ich hätte gern die neueste Ausgabe von SPIELFILM HEUTE.

– Hier, bitte schön. Das macht 3,95 €, bitte. Möchten Sie sonst noch etwas?

– Ja gern, ein Päckchen Kaugummis.

– Dann macht es 5,35 € bitte.

– Hier 10 €, bitte schön.

– Und 4,65 € zurück. Schönen Tag noch!

– Danke gleichfalls. Tschüss!

Frank läuft weiter und blättert gleichzeitig in der Zeitschrift. Da gibt es tatsächlich ein zwei Seiten langes Interview mit Drehbuchautor Christoph Mille, der mit ihm auf dasselbe Gymnasium ging.

 Wortliste

B. Einkaufen

Arbeitet zu zweit: Lest den Dialog einmal vor. Sucht beim zweiten Mal aus dem Kasten etwas anderes, was ihr kaufen wollt und überlegt euch dazu ein eigenes Gespräch.

– Guten Tag!
​– Guten Tag! Was darf's sein?
​– Ich hätte gern die neueste Ausgabe von SPIELFILM HEUTE.
​– Hier, bitte schön. Das macht 3,95 €, bitte. Möchten Sie sonst noch etwas?
​– Ja gern, ein Päckchen Kaugummis.
​– Dann macht es 5,35 € bitte.
​– Hier 10 € bitte schön.
​– Und 4,65 € zurück. Schönen Tag noch!
​– Danke gleichfalls. Tschüss!

(die) Zeitung 2,90 €
​(die) Dose Cola 0,95 €
​(die) Packung Taschentücher 0,50 €
​(die) Tüte Bonbons 1,09 €
​(der) Schokoriegel 0,35 €
​(der) Schlüsselanhänger 3,99 €

Zeitungsartikel: Ein Interview mit Christoph Mille

Können Sie sich kurz vorstellen?

Mein Name ist Christoph Mille. Ich bin in Westberlin geboren und lebe immer noch dort. Ich fahre gern und viel Fahrrad. Ich esse sehr gerne Fisch und bin ein großer Haribofreund. Mein Lieblingsbuch ist „Moby Dick“, mein Lieblingsfilm „There will be Blood“.

Was war Ihr Berufswunsch als Kind oder wollten Sie eigentlich immer schon Drehbuchautor werden?

Nein. Als Kind wollte ich Polizist werden. Danach Maler und Zeichentrickfilmer.

Warum sind Sie Drehbuchautor geworden?

Das ist eher zufällig passiert. Als ich aus Tokio zurückkam, hat mich ein Freund, der Regisseur ist, gefragt, ob wir nicht mal etwas zusammen machen wollen. Ich fand die Idee interessant, wir haben einfach mal drauflos gearbeitet und dann entstand das erste Buch – nicht verfilmt – und dann das zweite, ohne den Freund – verfilmt.

Wo haben Sie studiert und wie sieht Ihre Ausbildung aus?

An der FU Berlin Japanische Sprache. An der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Visuelle Kommunikation. An der Kunstiakadeemia Tallinn und an der Tokyo University of Arts Digitale Medien.

Worin liegt der Reiz an diesem Beruf?

Es ist ein Beruf, der überall ausgeübt werden kann. Am Ostseestrand, im Hinterzimmer eines Nachtlokals, Bauernhof, Gefängniszelle oder Penthouse mit Blick auf den Central Park. Egal. Computer oder Papier und Stift. Los geht's.

Was macht eigentlich ein Drehbuchautor?

Ein Drehbuchautor bringt eine Geschichte in eine Form, aus der ein Regisseur sie in einen Film übersetzen kann.

Was kann aufregend und was kann belastend am Beruf sein?

Aufregend ist der Moment, in dem Text im Schauspiel lebendig und neu interpretiert wird, in dem das Bühnen- und Kostümbild schwarz auf weiß beschriebene Welt in Formen bringt und Sound und Musik Stimmung unterstützen oder sogar ändern. Belastend ist, wenn dies nicht zur Befriedigung gelingt.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag als Drehbuchautor aus?

Das ist je nach Autor sehr unterschiedlich, denke ich. Für mich, in der Zeit des eigentlichen Schreibens: Lange durch den Morgen trödeln, vielleicht ein bisschen Videospielen, Zeitung lesen, schreiben bis Mittag. Mittag essen. Fahrrad fahren oder Spazieren gehen. Schreiben bis in den frühen Abend. Zeit totschlagen. Bis nachts schreiben. Das am Tag Geschriebene noch einmal lesen. Schlafen gehen. Wiederholen!

In welchen Produktionen haben Sie schon mitgewirkt?

Berlin Falling. Und drei aktuelle Vorhaben, die ich hier aber leider nicht nennen kann.

Was sind Ihre unvergesslichen Erlebnisse in Ihrer bisherigen Laufbahn?

Erstes Produktionstreffen zum ersten Buch, als alle Gewerke zusammenkamen und ich begriff, dass es wirklich verfilmt wird. Erster Drehtag meines ersten Buches.

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?

Auf meinem Fahrrad im Verkehr einer großen Stadt auf der Jagd nach dem Kapiteltitel eines größeren Romans.

Haben Sie ansonsten hilfreiche Ratschläge oder Tipps für diejenigen, die Drehbuchautor werden möchten?

Viele Filme gucken. Viel Fernsehen gucken. Sehr, sehr viel lesen! Videospielen. Programm zum Schreiben runterladen und schreiben. Wenn möglich eine Freundin oder einen Freund finden, der gerne Regisseur werden möchte, ein paar Kumpels, die schauspielen wollen oder Handpuppen organisieren und einen ersten kleinen Film drehen.

Vielen Dank für dieses Gespräch, Herr Mille!

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